Windows (11) Installation (NTLite)

posted in: Allgemein | 0

Vorwort
Dieses Tutorial soll zeigen wie sich die Limitierung auf bestimmte CPUs, der Online-Account-Zwang in der Home Edition und anderes unerwünschtes Verhalten in der Windows (10 bis 11) Installation mithilfe vom Tool NTLite beheben lässt.

Was ist NTLite?
Mit NTLite lassen sich Windows 10 bis 11 Image-Dateien und bereits installierte System bis ins Detail anpassen, Images verwalten und konvertieren, nicht benötigte Komponenten wie Telemetrie oder Store Apps entfernen, Windows Funktionen ein oder aus schalten, Vor-Einstellungen vornehmen, die zu startenden Dienste ändern, Updates, Treiber und REG-Files integrieren, Optionen für eine unbeaufsichtigte Installation setzen, Post-Setups erstellen und vieles mehr. Die Installation als Portable-Anwendung wird ebenfalls unterstützt.

Free im Vergleich
Bereits in der Free-Version stehen einem fast alle Funktionen der Kauf-Version zur Verfügung. Unterschiede ergeben sich in der Kauf-Version beim Umfang der entfernbaren Komponenten, welcher dann etwas größer ist. Des Weiteren können Updates im Voraus und für andere Systeme heruntergeladen werden. Ebenso erlaubt das Tool dann die Anwendung auf das Host-Betriebssystem. Stattdessen lässt sich aber das Host-Betriebssytem aktualisieren und zeitgleich auch anpassen, was im Endeffekt das Gleiche ist. Lediglich eine neue ISO-Datei wird dann benötigt. Zuletzt lassen vom alle Host-Betriebssystem genutzten Treiber leicht hinzufügen.

Das Lizenzmodell als solches gestaltet sich etwas kompliziert: Der erweiterte Funktionsumfang der kosstenpflichtigen Version ist ab dem Tag des Kaufs für ein Jahr gültig. Kommen dem Tool weitere Funktionen in neueren Versionen hinzu, werden diese mit unterstützt. Erscheint eine neue Version nach diesem Jahr, sind eventuelle folgende Kauf-Version Funktionen nicht mehr mit inbegriffen. Mit einer Home Lizenz werden maximal 5 Hosts als Live-System unterstützt. Die Imagebearbeitung bleibt unbegrenzt. Bei Aktivierung wird das jeweilige Live-System an die Lizenz gebunden.

Bei der Installation von NTLite, bietet es beim Vorhandensein einer Lizenz an, das Tool als Portable Version einzurichten. So lässt sich alles zusammen auf andere Computer mitnehmen und diese mit der einen Lizenz-Datei bearbeiten, ohne hier mit der Aktivierung und Verwaltung der Lizenz durcheinander zu kommen. Hier kann auch auch die Portable Installation weiterhelfen.

Komponenten
Hier können Komponenten ausgewählt werden, die später aus dem Image bzw. vom System entfernt werden sollen. Angefangen von sämtlichen Remote,- und Telemetrie Anwendungen/Dienste, Unterstützung diverser Hardware und Sprachen, verschiedenster System-Komponenten sowie einzelne Dateien und Gruppen bis hin zu Windows eigenen Treiber und Apps. Soll das Image nur für ein einziges Gerät eingesetzt und die entsprechenden Treiber später integriert werden, lässt sich hier einiges an Treiber-Dateien und somit auch Platz einsparen.

Erweitert:
In der Kompatibilitätsliste lassen sich Anwendungen und Dienste auswählen, die auf jeden Fall funktionieren sollen. Das Tool erkennt dann welche Komponenten diese erfordern und schützt diese vor Entfernung. Grauer Text bedeutet, dass eben genau diese Komponenten für den Erhalt der geschützten Funktionen benötigt werden und sich somit nicht entfernen lassen (Schutzfunktion). Text in Blau bedeutet im Tool: Für die Entfernung dieser Komponenten ist eine aktuelle Lizenz erforderlich.

Ich empfehle hier eindeutig die gesamte Komponenten-Gruppe Berichterstattung und Datenschutz anzuwählen. Mir ist bisher auch noch kein Nachteil dadurch entstanden oder gar aufgefallen. Leider bietet das Tool im Speziellen für Windows 11 bisher noch nicht allzu viele Möglichkeiten. Allein schon um das System auch in Zukunft von jeglichen unerwünschten Teilen zu bereinigen, kann ich den Kauf der Software sehr empfehlen.

Funktionen
Hier lassen sich sog. Funktionen (System-Komponenten auf Bereitstellung) im Vorfeld aktivieren oder die Pakete entfernen. Das spart später Zeit und unbenutzte Komponenten bleiben dem System fern.

Empfehlen kann ich hier generell die Aktivierung der NET.Pakete, DirectPlay, Windows-Subsytem für Linux, und die Entfernung des alten Internet-Explorers, und des Windows Media Players.

Einstellungen
Dies ist ein anderer wichtiger Part des Tools. Hier lassen diverse wichtige Einstellungen schon im Vorfeld setzen. Dies erspart das spätere Einsetzen von Tools wie z. B. O&O ShuUp10++ u.ä.. Auch sämtliche klassischen Einstellungen, wie das Anpassen des Ausssehens des Desktops und der Datei-Listen (z. B. Datei-Endungen anzeigen), lassen sich hier einstellen. Erreicht werden diese Voreinstellungen durch Vorabbearbeitung der Registry, die später von der Installation genutzt wird. Hier lässt sich der Aufwand erleichtern, in dem auch schon mal die Einstellung zum Aufheben der CPU-Limitierung vorgenommen wird, um diese später ebenfalls in die boot.wim integrieren zu lassen. Dazu in der oberen Suchleiste oben TPM eingeben und den Eintrag Setup requirement – TPM- und SecureBoot.-Einrichtungsanforderungen auf Deaktiviert stellen.

Erweitert:
Hier kann auch optional den von vielen negativ wahrgenommenen Windows Defender oder auch die automatische Update-Funktion (oftmals auch unter Zwangsupdates bekannt) deaktivieren. Beide Einstellungen sollten nur erfahrende Anwender vornehmen, die auf entsprechende Alternativen Ausweichen zu wissen. Darüber hinaus bietet das Tool hier noch sämtliche andere Möglichkeiten der Vorauswahl.

Dienste
Wie auch auf der Seite der Einstellungen, lassen sich hier sämtliche Windows-Dienste vor-konfigurieren. Anders als bei der Entfernung der Komponenten, kann hier jederzeit ohne Original-Image der Urzustand wieder hergestellt werden. Vorsicht ist dennoch geraten, denn bei falscher Konfiguration können sogar verschiedene Geräte und erwünschte Funktionen nicht mehr ab System-Start genutzt werden.

Erweitert:
Wofür die einzelnen Dienste genau zuständig sind und inwiefern sich deren Deaktivierung auf das System auswirkt lässt sich z. B. hier (Windows 8.1 bis 10 bisher) nachlesen. Diverse Voreinstellungen aus nLite können auch hier Anwendung finden. Um zu verhindern, dass Windows vorausgewählte Einstellungen wieder zurücksetzt, lassen jeweilige Dienste komplett deaktivieren. Achtung: Nach angewandten Updates sind manche Dienste oft wieder aktiv oder werden gar benötigt.

Zusatzdienste
Das Feintuning wichtiger Systemdienste. Hier sollte sich jeder Neuling weit fern halten und selbst von Experten tatsächlich nur einzelne sicherer ausgewählte Einträge geändert werden, dessen Auswirkung gezielt gewollt ist. Das Ändern eines einzelnen Dienstes kann das System bereits startunfähig machen.

Aktualisierungen
Die Verwaltung aller Updates. Mithilfe des Tools und ohne jegliche System-Hilfe lassen sich bereits Updates für das System einfügen oder installieren. Sollte z. B. der Update-Dienst deaktiviert werden, lassen sich stattdessen auch hier auf Computerbase die Updates für Windows 11 und Windows 10 herunterladen und anschließend im Tool hinzufügen. Auch Updates für die NET. Framework Pakete sind auswählbar.

Erweitert:
Die entsprechenden Updates lassen sich ganz legal über viele Quellen beziehen. Für Updates des erweiterten Supports für Windows 8, der erst Anfang 2023 endet, wird eine spezielle Windows 8 ESU-Lizenz benötigt. Bei Bedarf lassen sich auch bereits integrierte Updates wieder entfernen sowie der Update-Cache auf verschiedene Weise bereinigen.

Treiber
Hier lassen sich Treiber für das System-Abbild hinzufügen. Dafür werden Ordner mit entpackten Treiber benötigt. Für Windows 7 z. B. lassen sich hier entsprechende Treiber für Internet-Chips von Intel, Intel NVMe oder passende USB-3.x-Treiber integrieren. Ganz egal welches Gerät, welche Firma oder Größe. Hier spielt nur die Architektur und die Windows Version als solches eine Rolle. Sollte das Image zu groß werden, ergibt sich später die Möglichkeit es entsprechend anzupassen. Damit Windows 7 von USB 3.x Medien starten kann, müssen die Treiber auch in die boot.wim integriert werden. Dies kann auch nachträglich geschehen.

Erweitert:
Treiber für das Host-Betriebssystem lassen z. B mit einem beliebigen Treiber-Programm extrahieren und anschließend einfügen. Andere Quellen wären diverse Treiber-Installer der System-Hersteller (z. B. der des Mainboards) oder Webseiten, die gebündelte Treiber-Pakete anbieten. Auch für das in die Jahre gekommene Windows 10 werden noch Treiberpakete angeboten.

Treiberpaket Alternative: https://download0.driverpack.io/driverpacks/
RAID Treiber und Support: https://www.win-raid.com/t29f25-Recommended-AHCI-RAID-and-NVMe-Drivers.html

Registry
Änderungen der Registry des Systems oder das simple Integrieren vorhandener REG-Dateien. (sog. Reg-Fixes oder Reg-Hacks). Hier gilt dieselbe Vorsicht wie bei den Diensten. Eine zerstörte Registry kann das System unbrauchbar machen. Es sollte immer bekannt sein, was ein bestimmter Eintrag macht, bevor dieser auf ein Produktiv-System anwendet wird.

Meiner Erfahrung nach entstehen, beim Fehlschlag des Integrieren einzelner Dateien oder Löschen einzelner Einträge in spezifischen Bereichen lediglich zusätzliche ungültige Einträge oder Verweise, die allenfalls zu harmlosen Nebeneffekten führen können. Vorsicht ist dennoch geboten.

Unbeaufsichtigt
Ebenfalls sehr beliebte (und im Tool bereits sehr ausgebaute) Funktion Eingaben bei der Installation bereits vor-auszuwählen. Wichtig wäre hier nur die dynamischen Updates zu deaktivieren, da ansonsten bereits bei der Installation Updates heruntergeladen und installiert werden, und somit bereits entfernte Komponenten wieder hinzugefügt und sämtliche Einstellungen zurückgesetzt werden können. Sämtliche Einstellungen, die ansonsten abgefragt werden, lassen sich hier vor-auswählen. Bei Bedarf lässt sich hier auch der Windows Produktschlüssel vorab eingeben, was das spätere Suchen bei der Abfrage erspart.

(Ein Beispiel einer Unattended.xml befindet folgt)

Erweitert:
Zu empfehlen ist auch das Einrichten eines sog. unterprivilegierten Benutzers anstelle des von dem bei Windows standardmäßig genutzten Benutzertyp mit Admin-Rechten.

Post-Setup
Diese Einträge werden beim ersten Start nach der Installation ausgeführt. Es bietet sich an diverse Batch Dateien einzufügen die Aufgaben erledigen, welche nicht von NTLite ausgeführt werden können oder sollen. Besonders lukrativ wenn vorgefertigte Abarbeitungen ins Spiel kommen.

Anwenden

Einstellungen auf boot.wim anwenden!
Strecken auf boot.swm Dateien (FAT32)

(ESD, ISO erstellen)

Nachbearbeitung
Windows Updates können verschiedene entfernte Komponenten wieder hinzufügen oder Einstellungen zurücksetzen. Das heißt, um das System aktuell zu halten, aber gleichzeitig weiterhin die Änderungen zu behalten, muss hier nach jeden Update (in der Regel ein mal im Monat) das System mithilfe des Tools nach bearbeitet werden. Dies kann gleichzeitig mit der Einspielung der Updates geschehen, sodass Microsofts Neuerungen erst gar nicht aktiv werden.

(Host Aktualisieren, Live-Installation, Last-Session.ini)

Auf Wunsch lassen sich mit NTLite auch einfach die zuletzt installierten Updates wieder deinstallieren.

Quick Guide: Aufhebung der CPU-Anforderung

Warnung: Windows 11 ist danach weiterhin im vollen Umfang vorhanden, mit samt allen Nachteilen!
Es wird dringend empfohlen auch die Telemetrie und den Online-Account-Zwang zu entfernen!

Quick Guide: Aufhebung der CPU-Anforderung

Warnung: Windows 11 ist danach weiterhin im vollen Umfang vorhanden, mit samt allen Nachteilen!
Es wird dringend empfohlen auch die Telemetrie und den Online-Account-Zwang zu entfernen!

1. NTLite downloaden und installieren.
1.1. Wenn ein USB-Stick mit dem Windows 11 Media Creation Tool erstellt wurde weiter nach 2.
1.2. Wenn die ISO von Computerbase geladen wurde, diese in einem Ordner entpacken.
2. USB-Stick oder ISO-Ordner hinzufügen.
3. Microsoft Windows Setup Image mounten/laden (dauert etwas).
4. Auf Reiter Einstellungen gehen und tpm in der oberen Suchleiste eingeben.
5. Eintrag Setup requirement – TPM- und SecureBoot.-Einrichtungsanforderungen auf Deaktiviert setzen.
6. Auf Reiter Anwenden gehen, ISO erstellen anwählen und Verarbeiten klicken. (Dauert etwas)
6.1. Bei der heruntergeladene ISO von Computerbase, entpackt in einen Ordner, ISO erstellen anwählen.
7. Nun auf Verarbeiten klicken (dauert länger).
8. Der USB-Stick, erstellt mit dem Windows 11 Media Creation Tool, kann nun benutzt werden.
8.1. Bei der heruntergeladene ISO von Computerbase, entpackt in einen Ordner, geht es weiter mit 9.
9. Rufus downloaden, die erstellte ISO auswählen und auf einen geeigneten Datenträger kopieren lassen.

Nun kann der USB-Stick für eine Windows 11 Home Installation ohne Online-Zwang benutzt werden.

Quelle